Einem Haarausfall (Alopezie) können die unterschiedlichsten Ursachen zugrunde liegen. Lesen Sie hier, welche Arten der Alopezie welche Symptome mit sich bringen.
Androgenetische Alopezie: erblich bedingt
Die so bezeichnete androgenetische Alopezie ist die häufigste Art des übermäßigen Haarverlusts. Annähernd jeder zweite Mann im Alter zwischen 40 und 49 sowie circa 16% der Frauen im gleichen Alter sind von ihr betroffen. Besonders bei Männern tritt sie oft schon in jungen Jahren auf.
Ursächlich für den erblich bedingten Haarverlust ist eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegen Testosteron. Bei Frauen wird die androgenetische Alopezie durch Sexualhormonschwankungen ausgelöst, die etwa nach einer Geburt, durch hormonelle Verhütungsmittel oder durch die Wechseljahre auftreten. Der Anteil an Testosteron nimmt dann zu, was die Haarwurzel schrumpfen, die Haare dünner werden und ausfallen lässt.
Diffuser Haarverlust: diverse Ursachen
Die möglichen Ursachen für den diffusen Haarausfall sind breit gestreut. Außer genetischen beziehungsweise hormonellen Faktoren, können auch Stress, Mangelerscheinungen, Infektionskrankheiten oder verschiedene Hauterkrankungen der Grund für den diffusen Haarverlust sein. Ferner können Systemerkrankungen wie Autoimmunerkrankungen, Kollagenosen, Blutarmut oder Eisenmangel hinter dem Haarverlust stecken. Auch mit Stoffwechselerkrankungen, wie einer Schilddrüsenunter- oder -überfunktion, kann die diffuse Alopezie einhergehen.
Ebenso kommt es vor, dass Medikamente, zum Beispiel gegen erhöhte Cholesterinwerte (Lipidsenker) oder Bluthochdruck (Betablocker, ACE-Hemmer), Schmerzmittel und Rheumamedikamente (nicht-steroidale Antirheumatika) oder eine bei Krebs angewandte Chemotherapie, ursächlich für diffusen Haarverlust sind.
Kreisrunder Haarausfall: Autoimmunreaktionen wahrscheinlich
Die kreisrunde Alopezie ist in vielen Fällen eine Folge von Autoimmunerkrankungen, die sich gegen die eigenen Haarwurzeln richten. Die Haarwurzeln werden dabei jedoch nicht zerstört. Die kreisrunde Alopezie kann somit jederzeit auch spontan wieder abklingen.
Auch wenn eine Schuppenfläche der Kopfhaut (Alopecia psoriatica) besteht, können sich lokal begrenzte, kahle Hautstellen bilden. Sogar stetiges Reiben und Kratzen an derselben Stelle (traumatische Alopezie) kann zu kahlen Stellen führen. Dasselbe gilt für Neurosen (Haare ausreißen = Trichotillomanie).
Seltener tritt die Alopezie im Zusammenhang mit Vernarbungen in Folge von Hautinfektionen, Hautkrankheiten (Dermatosen), bestimmten Krebserkrankungen (weißer Hautkrebs = Basalzellenkrebs), Krebsmetastasen, Verletzungen oder Entwicklungsdefekten auf.