Als größtes Organ unseres Körpers hat die Haut nicht nur wichtige Schutz-, Abwehr- und Regelfunktionen; sie ist auch besonders anfällig für Erkrankungen. Das seborrhoische Ekzem ist eine solche Hautkrankheit. Die gute Nachricht zuerst: Sie ist harmlos und nicht ansteckend. Was für viele Betroffene aber häufig ein Problem darstellt: Diese Form der Dermatitis kann chronisch werden.
Ein Ekzem, viele Auslöser
Wenn die Kopfhaut unangenehm juckt und brennt, kann es sich um ein Ekzem handeln. Hinter dem medizinischen Fachbegriff verbirgt sich eine Entzündungsreaktion, hervorgerufen durch unterschiedliche Auslöser. So verschieden die Ursachen auch sind, die Haut reagiert stets mit einer grundlegenden Abfolge von Symptomen: Rötung, Bildung kleiner Pusteln, Nässen, Krustenbildung und Schuppung. Schon wird klar: Wer an einem Ekzem leidet, möchte sich am liebsten nur noch kratzen. Die juckende Kopfhaut wird schnell zu einer seelischen Belastungsprobe.
Das seborrhoische Kopfekzem reiht sich in die Liste der häufigsten Hautkrankheiten ein. Experten sind sich uneinig, wie diese Form einer Dermatitis genau entsteht. Die einen vermuten eine veränderte Talgzusammensetzung der Kopfhaut, andere gehen von bestimmten Hefepilzen aus, die einige Bereiche in zunehmender Zahl besiedeln. Wenn jemand immer wieder ein derartiges Ekzem entwickelt, kann das übrigens genetische Ursachen haben.
Auch, wenn es “brennt”: Niemals selbst therapieren!
Eine exakte, medizinische Diagnose soll und kann nur von einem Facharzt vorgenommen werden. Dennoch gibt es für jeden Betroffenen einfache Möglichkeiten, erste Hinweise auf ein seborrhoisches Kopfekzem zu erhalten. Zu diesen zählt, neben dem Jucken, vor allem die Schuppenbildung. Die meist fettigen Hautschuppen besitzen eine weißlich-gelbe Färbung und treten nicht nur auf der Kopfhaut selbst, sondern auch in Teilen des Gesichts auf, insbesondere an den Augenbrauen, den Nasenflügeln, im Lippenbereich und am Kinn. Manche Patienten beschreiben auch Hautschuppen auf der Brust sowie in Arm- oder Kniebeugen.
Hilfe und Linderung ist möglich – nur sollte diese nicht durch handelsübliche Haarshampoos und “auf eigene Faust” erfolgen. Hautärzte verschreiben bestimmte Shampoos oder Cremes, die Antipilzmittel oder Cortison enthalten. Wichtig ist die genaue und regelmäßige Anwendung nach ärztlicher Vorgabe.
Frühzeitige Diagnose unterstützt Therapie
Bei der Vielfalt an Hautkrankheiten und der sich ähnelnden Symptome wird deutlich, dass nur ein Arzt ein seborrhoisches Kopfekzem von anderen Erkrankungen, wie beispielsweise der Schuppenflechte, unterscheiden und abgrenzen kann. Liegt einmal eine gesicherte Diagnose vor, können Arzt und Patient rechtzeitig die Behandlung angehen. Dann hat die Therapie einer juckenden Kopfhaut die besten Erfolgschancen.
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