Friseurschere

Für einen Friseur ist sein Werkzeug ebenso wichtig wie für den Sternekoch. Jeder hat seine eigenen, ganz persönlichen Instrumente, mit dem er am liebsten und damit auch am besten arbeiten kann. Ein Friseur hegt und pflegt seine Scheren sorgfältigst, und er würde sie niemals verleihen.

Lange oder kurze Schneiden, gerade oder gezahnte Schneiden, es gibt für jeden Zweck die richtige Schere, selbstverständlich für Rechts- und Linkshänder. Im Fachjargon heißen sie dann Effilierschere und Modellierschere, eines müssen aber alle sein: sehr scharf, denn stumpfe Scheren splitten die Haarspitzen und können zu Haarbruch führen. Eine Friseurschere kann bis zu 2000 Euro kosten! Für den Hausgebrauch zum Spitzenschneiden reicht aber auch eine günstige Friseurschere, aber eine solche sollte es schon sein. Die übliche Haushalts- oder Büroschere sollte man nicht für Haare zweckentfremden. Genauso wenig sollte man seine Haarschere für anderes benutzen. Auch ist es wichtig, die Friseurschere immer von der richtigen, sprich gleichen, Seite zu halten. Jede Schere hat eine Schraube. Diese zeigt mit dem Kopf auf eine Seite und mit dem Ende auf die andere. Wechselt man die Haltung der Schere ständig, ist die Lebensdauer sehr begrenzt.

Haarschnitte wurden in den letzten Jahren immer raffinierter und schwieriger. Die Weiterentwicklung von Friseurscheren forderte Techniker und Tüftler gleichermaßen heraus. Heute werden fast nur noch sehr kurze Scheren mit 4,5“ (11,43 cm) langen Klingen gebraucht. Mit ihnen ist ausgeschlossen, dass der Friseur zufällig eine Strähne erwischt, die nicht beschnitten werden sollte. Große Scheren mit 6“ und mehr kommen nur noch ausnahmsweise zum Einsatz, bei sehr dicken und vollen Haaren oder auch bei manchen Herrenhaarschnitten.

Die besten Scheren kommen aus Japan. Das hat nichts mit fortschrittlicheren Entwicklungen zu tun, sondern ist einer ganz einfachen Tatsache zu verdanken: Asiatisches und insbesondere japanisches Haar ist um Einiges dicker als europäisches Haar. Japanische Scheren müssen also viel mehr Arbeit leisten und dazu noch schärfer geschliffen sein.

Verwendet man für europäisches Haar also eine japanische Schere, hält diese in etwa doppelt so lang wie eine deutsche Produktion, die nach spätestens drei Jahren geschliffen werden sollte.
Ob nun zuhause oder im Salon, eine Friseurschere sollte immer in ihrer Hülle aufbewahrt und vor Herunterfallen gesichert werden. Die Reinigung mit einem weichen feuchten Tuch nach jedem Gebrauch trägt ebenfalls zur langen Lebensdauer bei.

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