Haarausfall ist ein Problem, das insbesondere Männer trifft. Die meisten Männer leben damit, weil es unter ihren Geschlechtsgenossen weit verbreitet ist. Kommt es aber bei Frauen zu Haarausfall, dann ist das ein ernsthaftes Problem, denn für Frauen gilt glänzendes, gesundes Haar in fast allen Gesellschaftsformen als Schönheitsideal. Wenn eine Frau vermehrten Haarausfall bei sich entdeckt, ist es also eine Katastrophe. Aber wie kommt es zum Haarausfall?
Normaler Haarverlust durch Erneuerungsprozesse
Jeder Mensch verliert täglich bis zu 100 Haare. Haare, die im Kamm oder in der Bürste bleiben, nach der Haarwäsche im Waschbecken liegen und gelegentlich auch dort zu finden sind, wo sie nicht hingehören, zum Beispiel in der Suppe, sind also noch kein Alarmsignal für ernsthaften Haarausfall. Nach der Wachstumsphase, der sogenannten Anagenphase und der sich daran anschließenden Katagenphase, in der die Haarwurzel ihre Aktivität einstellt, folgt die Ruhephase, die Telogenphase. In dieser letzten Phase wächst in der Haarwurzel bereits ein neues Haar heran und stößt das alte aus. Dieser gesamte Zyklus eines Haares hat eine individuell unterschiedliche Dauer von bis zu sechs Jahren. Die längste Phase ist die Wachstumsphase. Sie endet bei einigen Menschen bereits nach zwei Jahren, bei anderen kann sie bis zu sechs Jahre anhalten. Die Wachstumsphase kann auch durch äußere Einflüsse unterbrochen werden. Medikamenteneinnahme, Stress und andere Faktoren wirken sich auf das Haarwachstum aus. Ein Einflussfaktor auf das Haarwachstum ist auch die Sonne. Daher verlieren die meisten Menschen in den Monaten August bis Oktober mehr Haare, als in den übrigen Monaten. Die Katagenphase und die Telogenphase dauern nach dem Wachstum nur wenige Monate.
Erblich bedingter Haarausfall ist hormonell verursacht
Frauen, die unter erblich bedingtem Haarausfall leiden, haben eine genetisch vorgegebene Hormonstörung. Die Haarfollikel sind in diesem Fall überempfindlich gegenüber dem Hormon Dihydrotestosteron. Da sich bei Frauen dieses Hormon vorwiegend nach den Wechseljahren bildet, leiden sie erst in höherem Alter unter diesem Problem. Im Gegensatz zu Männern bildet sich bei Frauen keine Glatze, sondern die Haare werden im Bereich des Mittelscheitels sehr dünn. Eine Hormonbehandlung kann in diesem Fall für Linderung sorgen.
Durch äußere Faktoren beeinflusster Haarausfall
Typisch für Einflüsse durch äußere Faktoren wie Medikamenteneinnahmen, Krankheiten, insbesondere Schilddrüsenfehlfunktionen, Stress oder Mangelerscheinungen ist der diffuse Haarausfall. Bei dieser Form ist das Wachstum in den Haarfollikeln gestört. Die Haare fallen über die gesamte Kopfhaut aus und werden insgesamt dünner. Diese Form des Haarausfalls kommt in der Regel dann zum Stillstand, wenn die verursachende Störung des Haarwachstums behoben ist.
Krankheitsbedingter Haarausfall
Insbesondere der kreisrunde Haarausfall hat eine krankheitsbedingte Ursache, die nicht immer leicht feststellbar und zu behandeln ist. In der Regel ist eine Kopfhauterkrankung für diese extreme Form des Haarausfalls verantwortlich. Kreisrunder Haarausfall bedarf daher einer intensiven dermatologischen Behandlung.
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