Als Anagenphase wird die Wachstumsphase der Haare bezeichnet, etwa 85-90% der menschlichen Haare befinden sich im fortwährenden Wachstum. Diese Phase dauert in der Regel etwa 2 – 6 Jahre, bei Männern nur 3 Jahre, bei Frauen länger nämlich 5 Jahre. In dieser Phase wächst das Haar etwa 1 cm im Monat.
Als Anagen Effluvium wird eine spezielle Art des Haarausfalles bezeichnet, der schon in der Wachstumsphase einsetzt. Diese Art des Haarausfalls ist die seltenste und wird oft durch die Einnahme von Medikamenten während einer Chemo- oder Strahlentherapie eingesetzt. Durch die Einnahme bestimmter Chemotherapeutika wird die Produktion eines Haares temporär in den Haarwurzeln gestört. Im Anschluss an die Therapie wächst das Haar wieder normal nach, da es eigentlich nie zu einer massiven Schädigung der Haarwurzeln kommt. Unterzieht sich die betroffene Person zeitgleich einer Kältetherapie (Hypothermie), die aus einer lokalen Kälteeinwirkung besteht, wird die Durchblutung im Haarwurzelbereich nahezu unterbunden. Das Chemotherapeutikum kann seine schädigende Wirkung an den Haarwurzeln nicht entfalten und wird unterbunden. Mit dieser Therapie wird versucht dem Haarausfall entgegen zu wirken. Die Hypothermie ist aber nur unter bestimmten Bedingungen und bei bestimmten Zytostatika wirkungsvoll. Die Intensität aber auch die Dauer der Behandlung sind ausschlaggebende Faktoren.